Der Einwand:
Zwei Drittel des kindlichen Gehirns wachsen erst nach der Geburt – die Bedingungen, unter denen das Kind aufwächst, beeinflussen stark die Art des Wachstums. So haben Neurowissenschaftler beobachtet, dass wichtige Strukturen in Säuglingsgehirnen von emotionalen Erfahrungen geformt werden, und dass die positivsten und negativsten Einflüsse auf das Konto ihrer sozialen und emotionalen Beziehungen gehen.
In den ersten Lebensjahren sind Zunahme und Entwicklung des Gehirns/-volumens und seiner Nervenverbindungen immens. Die Erfahrungen, die ein Kind in dieser Zeit mit der/den primären Bezugsperson/en macht, prägen seine Persönlichkeit für das gesamte Leben. Zudem wurde in Studien nachgewiesen, dass Kinder, die durch eine frühe Fremdbetreuung einer andauernden Stressbelastung ausgesetzt sind, stärker für Krankheiten anfällig sind (von grippalen Infekten über Neurodermitis bis hin zu möglichen Langzeitauswirkungen auf das Herz-Kreislauf-System).
Links und Literaturempfehlungen zu diesem Aspekt:
"Frühe Liebe macht stark" - Interview mit Neurobiologin und Autorin Nicole Strüber (Stern)
Risiken der Betreuung in Kinderkrippen. Neue empirische Studien. (Sulz, Serge; Psychosozial-Verlag)
Das Geheimnis glücklicher Babys: Kinderbetreuung - ab wann, wie oft, wie lange? (Biddulph, Steve; Heyne-Verlag)
Was sagt mir meine Kindheit? Die eigene Entwicklungsgeschichte erkennen und beeinflussen. (Umek, Julia; Kneipp-Verlag)
SAFE® - Sichere Ausbildung für Eltern: Sichere Bindung zwischen Eltern und Kind (Brisch, Karl Heinz: Klett-Cotta-Verlag)
Wie aus Kindern glückliche Erwachsene werden (Hüther, Gerald und Nitsch, Cornelia; GU-Verlag)